kaiser
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Motto: Wo eine Burg ist, ist auch ein Weg ... und wenn nicht, auch egal.
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Nachbau des „Castrum Vechtense“ in Vechta
Hi,
in Vechta haben die Bauarbeiten zum Nachbau des „Castrum Vechtense“ begonnen: http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Vechta/Vechta/Artikel/2...
Was haltet Ihr von solchen Nachbauten? Stimmt ab oder diskutiert mit.
Gruß
Olaf
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steimann
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Ich sehe den Sinn in diesem Neu- oder Nachbau lediglich darin, Museumsbesuchern eine Attraktion mehr bieten zu wollen. Es ist und bleibt m.E. eine
Kulisse, egal wie historisch korrekt das Ding am Ende dasteht.
Es ist im Kern eine fast schon philosophische Frage:
Kann man heute überhaupt noch Burgen bauen? (Oder griechische Tempel? Oder ägyptische Pyramiden?) Ich meine: Nein. Denn eine Burg besteht aus mehr als
ihrer baulichen Präsenz. Damit ein Bauwerk nach meinem Verständnis als Burg bezeichnet werden kann, muss es auch die entsprechenden Funktionen erfüllt
haben (Zentrum einer Herrschaft im Feudalsystem oder zumindest Sitz einer Adelsfamilie, Zentrum eines ökonomischen Betriebs, Repräsentation,
Wehrfunktion, etc.). Das kann man einem Gebäude nicht nachträglich "einimpfen". Insofern ist für mich auch Guédelon keine Burg - sondern lediglich ein
Burgmodell (wenn auch ein sehr anschauliches).
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steimann
Moderator für Schweiz- und Liechtenstein-Foren
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Nachgebaute oder neu gebaute "Burgen" scheinen die Deutschland ja gerade ziemlich in Mode zu sein...
Heute ein übles Beispiel in der Rhein-Zeitung:
http://bit.ly/JRbEIJ
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Johannes
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Nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich werden neue Burgen errichtet.
http://burg-friesach.reklame.cc/
[Bearbeitet am 1-6-2012 von Johannes]
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kaiser
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Auch bei mir in der Ecke gibt es eine Diskussion, ob die Burg Wolfratshausen wiederaufgebaut werden soll. Seit Guedelon ist Burgenbau halt eine Mode
geworden.
http://www.burgverein-wolfratshausen.de/
Gruß
Olaf
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Peter Zeller
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Auch in meiner näheren Umgebung gibt es ein Beispiel dafür:
http://www.bachritterburg.de/
Positiv hier ist, daß der Nachbau nicht auf dem historischen Burgstall sondern auf der anderen Straßenseite davon errichtet wurde.
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Detlef Mewes
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Burgenneubau
Der Neubau und die Wiedererrichtung von Burgen und anderen historischen Gebäuden ist aus meiner Sicht nicht zu befürworten. Bei uns restauriert man
zur Zeit noch die letzte Kirchenruine, während z. B. die Herrenhäuser des 18. und 19. Jh. untergehen. Ich bin nun absolut nicht gegen die Erhaltung
von Kirchen. Man sollte mit dem knappen Geld aber sinnvoll umgehen. Das heißt, dass man auch einmal eine Burgruine untergehen lassen muss, wenn von
dem Geld andere Objekte von höherem kulturhistorischen Wert erhalten werden können. Ich erinnere mich, dass mit Millionenaufwand irgendwo ein Felsen
mit Ankern versehen wurde, um die Burgruine obenauf zu erhalten.
Der Neubau von historischen Gebäuden ist häufig mit der Initiative von Leuten verbunden, die sich sehr engagiert für das Objekt einsetzen. Viele
finden dann auch die Möglichkeit, finanzielle Mittel aufzutreiben, die sonst dem Denkmalschutz nicht zur Verfügung stehen würden. Bei vielen kleinen
Burgen in Sachsen-Anhalt haben sich Burgenvereine gegründet, die schier Unmögliches vollbringen. Da nehme ich dann auch hin, dass sie manchmal ein
bischen über das Ziel hinaus schießen.
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