Goettergatte
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Burg Rotenhahn/Hassberge
Als ich 1993 erstmals die Felsenburg/ausgehauene Burg Rotenhahn besuchte, hatte ich folgenden Eindruck:
-Ausgehauene Turanlage mit Treppenhaus, dessen Erschließung einer späteren Änderung unterlag.
-Daran nach norden Anschließend mutmaße ich einen Saalbau, mit im Nordfelsen ausgehauenem Kamin, rechts desselben den Anschluß einer Pforte zu einer
Stiege auf den Nordfelsen, welcher von einem Turm oder Obergeschoß des Saalbaus überbaut war.
Unter dem "Kamin" Aussparungen der Bodendielen des Saalbodens.
-Südlich des Torfelsens ein Wirtschafts oder Kellerraum, mit ausgehauenen Auflagern für eine Balkendecke auf Wandbalken.
Irgendwann wurde mit Vollendung des Burgenlehrpfades eine Infotafel aufgestellt, welche den "Kamin" als "Wassertank" erläutert und den "Kellerraum"
als Durchfahrt einer Doppeltoranlage. (Ich glaube Herr Zeune ist Urheber der Tafel)
Es fällt mir schwer dem zu Folgen, die Toranlage erachte ich sonst als für die Gesamtanlage als zu Groß und zu weit.
Für die Wassserversorgung sorgte bereits eine Zisterne im Schatten des Ostfelses, ein nur halb ausgehauenes Wasserbehältnis scheint mir technisch
nicht logisch.
Gibt es hier dazu ähnliche Meinungen?
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Johannes
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Kannst bitte gemäß dem Grundrissplan den du bei Wikipedia findest angeben bei welchem Felsen du einen Kamin siehst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Rotenhan
Zitat |
Für die Wassserversorgung sorgte bereits eine Zisterne im Schatten des Ostfelses, ein nur halb ausgehauenes Wasserbehältnis scheint mir technisch
nicht logisch. |
Falls du den Kamin bzw. die Zisterne am Felsen "9" meinst, dann ist dies vermutlich tatsächlich eine Zisterne. Die Hälfte der Zisterne muss durch
einen Felsabbruch zerstört worden sein.
Zeune interpretiert den linken Teil des Torbaues nur als Nebentor für Fußgänger und den rechten Teil als das Haupttor für Karren. Das Nebentor ist
aufgrund der Stufen vor dem Tor sehr unpraktisch. Zweifelsfrei wird es bestimmt nicht mehr zu klären sein wie der Torbau im Mittelalter aussah,
sondern jeder hat seine Interpretation.
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Goettergatte
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Ja, ich meine genau den mit "8" markierten Bereich des Grundrisses, wenn der Felsen dort weggebrochen sei, verstehe ich nicht die Unter dem Aushau
("Tank") befindlichen waagerechten Nuten, welche ich als Anpassung an einen-/ als Widerlager eines Dielenbelags auf ehemals querlaufender Balkenlage
deuten würde.
Meine Bilder von der Burg sind leider nicht digital, zu gegebener Zeit unterbreite ich gern meine bebilderte Auslegung des Nordfelsens.
Allerdings wird es noch etwas dauern.
Was das Tor betrifft, so frag ich mich, welche Entsprächungen es im Mitteleuropäischen Burgenbau zu solch groß angelegten Torbauten zu so kleinen
Anlagen gibt.
Das Fuhrwerk, welches einen solchen Torweg braucht ist auf der Hoffläche kaum zu wenden.
Karren, wie solche, die ihre Spuren beispielsweise auf der Schmidtburg im Hunsrück hinterließen, passen auch durch die kleine Torgasse, mittels einer
Rampe.
Wärme wünscht/der vom Wege kommt
mit erkaltetem Knie
mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wanderer,
der über Felsen fuhr________havamal
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Johannes
Moderator
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Zitat |
Ja, ich meine genau den mit "8" markierten Bereich des Grundrisses, wenn der Felsen dort weggebrochen sei, verstehe ich nicht die Unter dem Aushau
("Tank") befindlichen waagerechten Nuten, welche ich als Anpassung an einen-/ als Widerlager eines Dielenbelags auf ehemals querlaufender Balkenlage
deuten würde. |
Ich kenne spontan kein Beispiel von einer anderen Burg bei der der Kamin aus dem Felsen gehauen wurde. Wie würde deiner Meinung nach der Kamin zu
deinem angenommenen Raum abgeschlossen werden?
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Goettergatte
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Mit der Feuerstelle und darüber dem Rauchfang, die Feuerstelle wäre dann mit einem Lehmestrich und Steinplatten auf den Bodendielen aufgebaut, der
Rauchfang verblendet den halb eingelassenen Kamin.
Kamine lassen sich auch aus Holz bauen, wenn sie mit Lehm ausgekleidet sind,
aus Lärchenholz benötigen sie u.U. nicht mal einen Lehmschlag.
Ich habe wirklich die feste Absicht meinen Rekonstruktionsvorschlag zu Posten,
allein weiß ich noch nicht, wie ich hier Bilder einbinden kann.
Und an Zeit mangelts mir Momemntan auch.
Gibt es irgendwo sonst Beispiele für ausgehauene Wassertanks?
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steimann
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Hi
Eine aus dem Burgfelsen herausgehauene Tankzisterne findet sich auf der Burg Greifenstein bei Filisur (Bezirk Albula/Graubünden/Schweiz). > Siehe
die entsprechende Burgenwelt-Beschreibung, 5. Foto.
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Johannes
Moderator
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Spontan fällt mir noch die Zisterne von Château de Lœwenstein im Elsass ein. Hier wurde die Zisterne ebenfalls durch einen Felsabsturz beschädigt.
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