steimann
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Die Burg Marmels
Soeben ist als Band 40 der "Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters" (SBKM) eine umfangreiche Monografie zur
Grottenburg Marmels (GR/Schweiz) erschienen. Die Teilnehmer der 2012er Burgenwelt-Exkursion nach Graubünden haben diese ja alle noch in bester
Erinnerung... ;-)
Ursula Jecklin-Tischhauser / Lotti Frascoli / Manuel Janosa - Die Burg Marmels: Eine bündnerische Balmburg im Spiegel von Archäologie und Geschichte
[SBKM Bd. 40]. Basel 2012. ISBN: 978-3-908182-24-5
Das Buch im A4-Format (Hardcover) ist 278 Seiten stark und enthält zahlreiche Pläne und Abbildungen. Im ersten Teil wird die Anlage und die Geschichte
ihrer archäologischen Erforschung kurz vorgestellt. Dann folgt der Befund inkl. Rekonstruktionen. Teil 3 bildet der umfangreiche Fundkatalog, der von
zahlreichen Alltagsgegenständen über Textilien, Vogelkäfige, Waffen bis hin zu noch lesbaren Schriftstücken reicht, die in der extrem trockenen
Felsspalte im hinteren Teil der Burg entdeckt wurden. Weitere Teile des Buches behandeln die gefundenen Pflanzenreste, die Tierknochen und die
Schlacken der burgeigenen Eisenschmiede. Teil 7 rollt die Geschichte der Herren von Marmels auf. Teil 8 befasst sich mit der Typologisierung des
Mauerwerks im regionalen Kontext. Und Teil 9 schliesslich beschäftigt sich mit der Familiengruft der Marmels in Tinizong.
Alles in allem ein umfassendes neues Standardwerk über die am besten erforschte Grottenburg der Schweiz.
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kaiser
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Motto: Wo eine Burg ist, ist auch ein Weg ... und wenn nicht, auch egal.
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Hi Oliver,
im Titel des Buches wird Marmels als "Balmburg" (hochdeutsch = Burg unter einem Felsüberhang) bezeichnet. Damit wäre der Begriff "Grottenburg"
(hochdeutsch = Höhlenburg), den wir verwenden, nicht korrekt?
Sorry, daß ich die hochdeutschen Erklärungen hinter die Begriffe geschrieben habe. Ist keine Klugsche...rei, sondern nur um Unklarheiten zu
vermeiden, denn "Balmburg" und "Grottenburg" sind Begriffe, die nur in der Schweiz verwendet werden.
mit freundlichen Grüßen aus dem bayer. Oberland
Olaf
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steimann
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Hi Olaf
Tja, Marmels müsste korrekt tatsächlich als Balmburg bezeichnet werden. Ebenso auch Kropfenstein, Fracstein und Grottenstein. Alle vier Anlagen sind
nicht in eine eigentliche Höhle hineingebaut worden, sondern unter einen Felsüberhang. Die Frage ist nur: Ab wann ist eine Höhle eine Höhle (oder
Grotte)? Wie tief muss es unter dem Felsüberhang in den Berg hinein gehen, bis man von einer Höhle sprechen kann? Bei Rappenstein oder Wichenstein ist
der Fall klar, aber sonst? Ich dachte deshalb, wir würden bei Burgenwelt der Einfachheit halber alle diese Anlagen als Grottenburgen bezeichnen (eben
auch, weil man in Deutschland den Begriff Balmburg gar nicht kennt. Wir können aber gerne differenzieren.
Beste Grüsse,
Oliver
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