Detlef Mewes
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Wehrkirche Walpernhain
Lieber Christian Rumpf,
ich habe den neuen Beitrag zur Wehrkirche gelesen. Ich bin bei dem Begriff "Wehrkirche" immer etwas vorsichtig. Aus meiner Sicht müssen, um diesen zu
rechtfertigen, Wehrelemente vorhanden sein. Die kann ich auf den Fotos nicht entdecken. Der Dehio schreibt von einem wuchtigen Chorturm
möglicherweise aus der 1. Hälfte des 12. Jh. Die Türme aus dieser Zeit fallen in der Regel kompakt aus, dass sie vielfach als wehrhaft angesehen
werden. Der Rest der Kirche wurde im 16. Jh. umgebaut und erhielt damals das heutige Aussehen.
Die gleichen Gedanken kamen mir auch bei den Kirchen in der Ukraine, die letztens bei der Burgenwelt veröffentlicht wurden.
Die Literatur zu diesem Thema ist leider spärlich. Mir fällt hier der Artikel von Höhne, Bemerkungen zur sogenannten Wehrhaftigkeit mittelalterlicher
Dorfkirchen, in der Jahresschrift Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt (2003) ein. Wir können uns gern zu diesem Thema einmal austauschen.
Viele Grüße
Detlef Mewes
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CrisCros13
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Hallo Detlef Mewes,
die Wehrkirche Walpernhain wird von der Frau Frömel (Rund um die Kirchen im Ackerhügelland des Saale-Holzland-Kreises. Hartmannsdorf, 2000) als
Wehrkirche bezeichnet. Als Leihe hält man sich an solche Literatur. Natürlich ist es bei einigen Anlagen fraglich sie in heutiger Zeit als
Wehrkirchen zu bezeichen, was im Übrigen nicht nur die Wehrkirchen betrifft. Wenn sie aber diese Nutzung einmal hatten kann man sie ruhig so
bezeichnen.
MfG
Christian
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Detlef Mewes
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Zitat Ursprünglich verfasst von CrisCros13  | Hallo Detlef Mewes,
die Wehrkirche Walpernhain wird von der Frau Frömel (Rund um die Kirchen im Ackerhügelland des Saale-Holzland-Kreises. Hartmannsdorf, 2000) als
Wehrkirche bezeichnet. Als Leihe hält man sich an solche Literatur. Natürlich ist es bei einigen Anlagen fraglich sie in heutiger Zeit als
Wehrkirchen zu bezeichen, was im Übrigen nicht nur die Wehrkirchen betrifft. Wenn sie aber diese Nutzung einmal hatten kann man sie ruhig so
bezeichnen.
MfG
Christian
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Detlef Mewes
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Hallo Christian,
auch ich bin Laie. Wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse sendest, schicke ich Die einen Artikel dazu.
Die Landesgruppen Mitteldeutschland der DBV haben vor ein paar Wochen einen Seminar durchgeführt. Danach sind Wehrkirchen ein Phänomen des
Spätmittelalters (14./15. Jh.). Viele sind angeblich gegen die Hussiten befestigt worden. Auffällig sind auch Regionen, in denen große Feudalherren
sich lange bekriegten (z. B. in der Rhön).
Der Begriff "Wehrkirche" wurde vor allem im 19. und 20. Jh. geprägt, als man die Wehrhaftigkeit der Deutschen gegenüber z. B. den Slawen beweisen
wollte. Die romanischen Kirchen aus der Besiedelungszeit in unserem Raum sind jedoch überwiegend nicht wehrhaft. Die Mauerstärke fällt nur aus
statischen Gründen etwas stärker aus.
Ein typisches Beispiel für die falsche Bezeichnung als Wehrkirche ist der Havelberger Dom. Die Lichtschlitze wurden als Schießscharten interpretiert.
Bei diesem Gebäude wurde nachgewiesen, dass es kein Wehrbau ist.
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Detlef Mewes
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Havelberger Dom
Anbei noch ein Bild vom Havelberger Dom.
[Bearbeitet am 15-11-2012 von Detlef Mewes]
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CrisCros13
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Hallo Detlef,
meine eMail Adresse findest du unter den Autorenhinweisen.
MfG
Christian
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Detlef Mewes
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Hallo Christian,
ich komme erst jetzt dazu, den o. g. Artikel zu schicken. Die Scan-Qualität ist leider nicht so gut. Ich denke aber, dass man den Text lesen kann.
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